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Binge-eating-Disorder

Die heimliche Essstörung

Binge-eating ist die am weitesten verbreitete Essstörung.

Hierbei kommt es zu periodischen Heißhungerattacken.

Zwar sind die meisten Patienten, die an Binge-eating leiden übergewichtig, dennoch gibt es auch normalgewichtige Binge Eater.

Binge-Eating-Disorder ist eine Essstörung bei der es zu wiederholten Episoden von „Essattacken“ kommt. Hier wird eine bestimme Nahrungsmenge in einem begrenzten Zeitraum (z.B. innerhalb von 2 Stunden) gegessen. 

Ähnlich wie bei der Bulimie, besteht während einer solchen Attacke das Gefühl des Kontrollverlustes über das eigene Essverhalten.

Bei dieser Krankheit ist meist Übergewicht die Folge. Wie Bulimiker verschweigen „Binge Eater“ in der Regel anderen ihr gestörtes Essverhalten, auch Freunden und Familienangehörigen. Psychologen gehen davon aus, dass unangenehme Empfindungen während des Essvorgangs unterdrückt werden. Demnach handelt es sich bei „Binge Eating“ um eine Form von Vermeidungsverhalten. 



Mögliche Ursachen

  • Über die Ursachen von Binge-Eating gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse

  • Etwa die Hälfte der Betroffenen litten oder leiden unter Depressionen. Es ist nicht geklärt, ob die Depression die Esssucht hervorruft oder umgekehrt

  • Auch der Zusammenhang zwischen Diäten und Binge-Eating ist noch nicht geklärt 

  • Emotionen wie Ärger, Wut, Trauer, Langeweile, Angst oder Stress können Essanfälle auslösen 


Verhaltensauffälligkeiten

  • Wiederholte unkontrollierbare Essanfälle

  • Gestörtes Essverhalten zwischen den Anfällen: Abwechselnd kontrolliertes und unkontrolliertes Essverhalten und/oder unregelmäßige Ernährung,

  • Essen zum Stressabbau oder als Stimmungsaufheller

  • Nahrungsmittelmenge und Dauer pro Essanfall können stark variieren

  • Verbreitet unter normalgewichtigen als auch bei adipösen Patienten


Psychische Symptome

  • Körperschemastörung

  • Zwischenmenschliche Defizite

  • Wahrnehmungsstörungen bezüglich Hunger- und Sättigungsgefühl

  • Grübeln über Nahrungszufuhr, Figur und Gewicht

  • Angststörungen

  • Depressionen

  • Abhängigkeiten (Alkohol, Medikamente, Drogen)

  • Persönlichkeitsstörungen



Laut DSM-IV (Diagnosekriterien) besteht eine Binge-eating-Disorder, wenn die Episoden der Essattacken- welche über einen Zeitraum von 6 Monaten mindestens zwei Mal in der Woche vorkommen-

zusammen mit mindestens drei der unten genannten Merkmale auftreten:


  • Es wird wesentlich schneller gegessen als normal

  • Es werden große Nahrungsmengen ohne körperliches Hungergefühl gegessen

  • Aufgrund von Schamgefühlen wegen der Menge wird allein gegessen

  • Im Nachhinein treten Gefühle von Selbstekel, Deprimiertheit oder starker Schuld auf 

Sie treten nicht in Kombination mit regelmäßigem kompensatorischen Verhalten (z.B. Erbrechen, Fasten) oder ausschließlich im Verlauf einer Anorexia oder Bulimia nervosa auf. 

Das Schlimme an Binge-eating-Disorder ist, dass man es nicht direkt erkennt. Anders als bei der Anorexie oder Adipositas sieht man es den Betroffenen nicht direkt an, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Dennoch haben die Betroffenen einen hohen Leidensdruck

Die Therapie richtet sich nach den Ursachen des gestörten Essverhaltens. Falls Normalgewicht vorliegt, geht es in der Therapie darum, zu lernen, wie man mit Gefühlen umgeht und ähnlich wie der Therapie von Magersucht und Bulimie, steht hier die Ich-Stärkung im Vordergrund. 

Ist der Patient/die Patientin übergewichtig, ist es zusätzlich die Gewichtsreduktion und -stabilisierung ein Ziel der Therapie.

Binge-eating-Disorder: Service
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